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Blase im Deutschen Immobilienmarkt?

Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 haben viele Sparer Ihr Vertrauen in Finanzanlagen und das Bankensystem verloren. Die Niedrigzinsen am Finanzmarkt machen konventionelle Geldanlagen wie Tages-/Festgeld oder Staatsanleihen unattraktiv. Anleger suchen verzweifelt nach Möglichkeiten um Ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Sie wollen es vor der Inflation zu schützen. Immobilien (oft auch als „Betongold“ bezeichnet) stellten dabei in den letzten Jahren eine interessante Alternative da. Das niedrige Zinsniveau machte dabei auch größere Investitionen möglich.

Entwicklung der Grundstückspreise

Entstanden ist ein einmaliger, aber regional beschränkter, Immobilien-Boom, der vor allem in Großstädten zu beobachten ist. In Berlin, Hamburg oder München kannten die Immobilienpreise in den letzten Jahren nur eine Richtung: Sie stiegen. Von 2013 bis 2017 stiegen die Grundstückspreise in Hamburg und Düsseldorf so durchschnittlich um knapp 30 %. In Berlin lag der durchschnittliche Anstieg bei den Grundstückspreisen seit 2013 sogar bei über 50 %.

Weiter befeuert wurde die Situation durch überdurchschnittlich steigende Mieten, welche Immobilien als Anlageobjekt aufwerteten und sie zur Vermietung interessanter machten.
Ganz anders verhält sich die Situation allerdings in ländlichen Gegenden. Vor allem in strukturschwachen Regionen bleibt der Immobilien-Boom weiter aus. Die Flucht vom Land in die Stadt führt hier zu eher stagnierenden oder sogar zu fallenden Preisen.

Immobilienblase: Ja oder nein?

Immer wieder wird im Zusammenhang mit den Entwicklungen im deutschen Immobilienmarkt auch darüber spekuliert, ob es die Anleger in Deutschland mit einer Blase im Immobilienmarkt zu tun haben, die in naher Zukunft zu platzen droht. Tatsächlich gibt es einige Anzeichen, die für ein ungesundes Wachstum am Immobilienmarkt sprechen:

  • In gefragten Lagen von Großstädten lassen sich die Quadratmeterpreise nicht mehr mit rationalen Argumenten erklären.
  • Der Leitzins auf den Finanzmärkten stagniert seit langer Zeit und es scheint fast schon Angst vor einer Anhebung des Zinsniveaus zu geben.
  • Das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital bei Immobilienfinanzierung gerät seit Jahren immer weiter in Schieflage und droht zu kippen.

Doch es gibt viele Experten, die in den steigenden Immobilienpreisen keine Blase sehen. Viel mehr glauben Sie an eine längst überfällige und notwendige Angleichung an den europäischen Immobilienmarkt. Und tatsächlich: Guckt man über den deutschen Tellerrand hinaus, dann erkennt man das selbst die Preisniveaus in München oder Berlin nicht mit denen in anderen europäischen Metropolen wie London oder Paris mithalten können. Eine echte Immobilienblase ließe sich in Deutschland zudem ohnehin nur für Großstädte und gefragte Lagen erkennen.

„Die regionalen Schwankungen bei den Grundstückspreisen sind enorm und gerade in den letzten Monaten lässt sich zudem eine Abkühlung bei den Grundstückspreisen feststellen“ - weiß Jan Stanetzki, Experte beim Immobilienportal grundstueckspreise.com. Er untersucht mit seinem Team laufend die Entwicklung der Grundstückspreise in zahlreichen Regionen Deutschlands. Er stellte fest, dass sich die Grundstückspreise 2017 deutlich gemäßigter entwickelten, als dies noch in den Jahren zuvor der Fall war.

Und auch die Tatsache, dass sich Mieten in einem ähnlichen Tempo entwickelten, wie Immobilien- oder Grundstückspreise sehen Experten eher als ein Argument, dass für ein natürliches Wachstum spricht.

Wie wird sich der Immobilienmarkt in Zukunft entwickeln?

Ein Blick in die Glaskugel ist natürlich nicht möglich. Zahlreiche Experten sind sich aber einig darüber, dass die hyperexponentiellen Entwicklungen am Immobilienmarkt nun ein Ende haben. Die Preise werden sich in der nächsten Zeit in gefragten Lagen weiter nach oben entwickeln, doch explosionsartige Anstiege bei Miet- und Immobilienpreisen werden in Zukunft seltener zu beobachten sein. Es wird also nur noch zu moderaten Preisanstiegen kommen. Langfristig müsste man sogar mit einer Abkühlung und mit fallenden Preisen auf dem Immobilienmarkt rechnen.

Strengere Richtlinien bei der Vergabe von Immobilien, regulative Eingriffe seitens der Regierung und ein langfristig steigendes Zinsniveau auf den Kapitalmärkten werden sich zudem dämpfend auf den Immobilienmarkt auswirken. Auch den demografischen Wandel darf man nicht aus den Augen verlieren. Die Bevölkerungszahlen in Deutschland werden (auf sehr lange Frist) sinken, durch den Bauboom in den letzten Jahren könnte es so schnell zu einem Überschuss an Immobilien auf dem Markt kommen.

Gerade Kapitalanleger, die Renditeobjekte suchen, müssen also genau überlegen ob Sie ihr Geld im überhitzen Immobilienmarkt parken wollen.

Ein Gastbeitrag von grundstueckspreise.com.